So ihr Süßen,
ich verschwinde dann mal ins Krankenhaus. Bin hoffentlich morgen oder übermorgen oder Montag wieder da. Vielleicht wollen die mich ja auch gar nicht da haben....Haltet die Öhrchen steif ;-)
Alles Liebe!
Um es mal makaber auszudrücken:
Da hatte ich heute endlich mal die Gelegenheit, die Welt aus der Perspektive zu sehen, die man hat, wenn man unter einem Pferd liegt, was über einen drüber trampelt, und was war??! - Ich hab die Augen zu gemacht!!! War wohl aber gar nicht so vekehrt. Manchmal muss man einfach nicht wissen, wann einen welcher Huf wo trifft, man merkt es auch so noch früh genug.
Mit weniger makabren Worten:
Bianca, Fiona und ich gingen mit Feanor und Bernie am Strick ein paar Meter vom neuen Hof runter.
Huaah, wie aufregend, sagten sich die beiden Zampels. Alles ist potenziell gefährlich und wir haben erstmal Angst.
Fünf Minuten später auf dem selben Weg zurück, ja oh mein Gott, da steht ja plötzlich das Eselchen mit seinen Ziegen- und Schaffreunden am Zaun. Ooooooooooooh, ein Esel!!! Weia! Und ich sag noch zu Bernie "Ist gar nix schlimmes, ist wie ein kleines Pferd mit großen Ohren, mehr nicht!!"
Sahd der Bernie aber ganz anders. Gefahr, ein Esel, Gefahr, Gefahr, Gefahr!
Also legte das Pferdchen den Rückwärtsgang ein. Ging aber nicht, weil ich ihn nicht zurück gehen ließ. Daraufhin folgte der Vorwärtsgang mit voll Karacho. In mich rein!!
Trampeltier! Statt an mir vorbei zu rennen, rennt das Dooftier mich kurzerhand über den Haufen, woraufhin ich natürlich hinflieg und der über mich drüber trampelt.
Soooo lang können ein paar Sekunden sein.
Drei Gedanken hatte ich im Kopf:
Nummer 1: Nicht loslassen, nicht loslassen, nicht loslassen. Wer weiß, wo der hinrennt und was dann passiert, wenn du jetzt den Strick loslässt.
Nummer 2: Warum stockt der beim drübertrapeln? Wann ist der denn jetzt endlich drüber?
Nummer 3: Oh, jetzt hat er dir vor den Kopf getreten... warum tat das denn nicht weh??!
Zu Nummer 1: Das nicht loslassen bescherte mir das Vergnügen ein kurzes Stück mit am Pferd zu hängen, was natürlich nicht sofort anhielt. Resultat: Kaputte Hose, blutiges Knie mit viiiiel Dreck und kleinen Steinchen drin.
Zu Nummer 2: Er stockte, weil er aufgepasst hat und nicht wusste, was tun. Rechts der Esel, vor ihm Feanor, unter ihm ich. War ein bisschen überfordert, der Bernie. Hätte er nicht so gut aufgepasst, wäre ich echt übel dran gewesen...
Zu Nummer 3: Tat dann doch irgendwann weh...
Ergebnis des ganzen: Wie schon gesagt kaputte Hose, blutiges und dreckiges Knie, eine fette Beule am Kopf, Blutergüsse am Oberschenkel und links vom kaputten Knie und an der linken Hand haben die letzten beiden Finger an Umfang deutlich zugelegt und sind blau und lila und tun weh (klar, da isser ja auch draugetrampelt!!! Ein Wunder, dass die Fingerchen nich durch sind!)
War dann im Krankenhaus, alles geröntgt und nix (an)gebrochen. Alles heile, so ein Glück!
Sollten sich aber Schwindel, Sehstörungen, Kopfschmerzen oder Übelkeit blicken lassen, muss ich stationär zur Beobachtung rein.
Mal abwarten. Jetzt erstmal ausruhen...
Bin nur froh, dass Bianca und ich vorher die Pferde getauscht hatten - sonst hätte sie hochschwanger unterm Bernie gelegen. Dann lieber ich...!!!
Oha, ja sowas, eine Nachricht von dir. Sie brachte mich ein wenig aus dem Konzept, denn ich hatte nicht damit gerechnet. Bianca brachte mich wieder rein. Ehrlich gesagt hab ich die Nachricht recht schnell wieder vergessen.
Ich kann nicht behaupten, dass ich mich drüber gefreut hab. Nee, die Zeit, wo ich durch die Gegend springe und rufe "Die Anuschka hat geschrieben, die Anuschka hat geschrieben" ist wohl schon seit einigen Wochen vorbei. Ich habe Distanz geschaffen, meine ganz eigene.
Es war jetzt aber auch nicht so, als hätte mich da irgendwas Negatives bei über den Haufen gerannt, das nun auch nicht.
Neutral, mehr war es nicht. Irgendwie relativ gleichgültig und das hat mich dann ebenfalls überrascht.
"Ich muss mit dir reden" sagst du. "In Ruhe". Das ist schön, dass dir das auch auffällt. Leider hätten wir schon vor fast 2 Monaten reden müssen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich das jetzt überhaupt noch will oder muss. In der Zeit, wo ich dringend mit dir hätte reden wollen, da wolltest du anscheinend nicht. In den letzten Wochen, hab ich mich dann soweit berappelt, dass ich behaupten kann "Reden?! Jetzt noch?! Weiß ich noch nicht."
Verstehst du, ich bin dabei, über dich hinweg zu kommen. Mein normales, altes Leben hat mich wieder und ich befinde mich inmitten wunderbarer Menschen und ich weiß nicht, ob es richtig wäre, das zwischen uns wieder aufzuwärmen oder zu reden. Ob es das wert wäre.
Es würde nie mehr so wie es war. Mein Vertrauen ist weg, so leid mir das vielleicht tut. Es wäre wahrscheinlich klüger, alles auf sich zu beruhen lassen und meinen Weg ohne dich weiter zu gehen. Nicht nur, weil ich nach wie vor von dir enttäuscht bin (noch einmal: nicht wegen der Sache selber, nur das wie hat es so schlimm gemacht), nicht mehr vertrauen kann und mich echt ein wenig vereimert fühle, nein. Auch deshalb, weil ich es mir Angst macht. Ein Schlussstrich ist eine wunderbar angenehme und klare Sache. Es ist ganz einfach. Wenn wir aber reden, dann könnte das Konsequenzen nach sich ziehen, die ich noch nicht überschauen kann, und das scheint mir in dieser Situation zwischen dir und mir einfach zu gefährlich. Ich will mich nicht wieder verlieren und ich will nicht wieder verletzt werden.
Und während ich gerade in mich hineinhorche, höre ich auch noch eine gehörige Portion Trotz zetern. "Warum nur springen, wenn sie pfeift? In einer Freundschaft herrscht Gleichberechtigung." Und ich höre der Stimme zu und gebe ihr Recht. Ich bin bei der ganzen Sache völlig untergegangen. Du findest das, du brauchst jetzt dieses, dann willst du aber jenes und ich war dabei nicht wichtig.
Ich muss nachdenken, Anuschka, ganz viel nachdenken. Und ich weiß noch nicht, was dabei herauskommt. Aber eins kann ich dir sagen - ohne Rücksicht auf Verluste werde ich diesmal tun, was ich gerade brauche, will und muss. Ich!!!!
Junge, Junge - ich bin einfach nur glücklich gerade. Und von einer Wärme erfüllt, die ich gar nicht beschreiben kann. Silverster war einfach nur schön mit einem Großteil der Sainthorde! Gemütlich und lustig und tiefsinnig und alles. Und man hat so manchen wieder einmal mehr besser kennengelernt. Eine Sache, die mir jemand von sich sagte, hat mich sehr überrascht, aber keinesfalls negativ. Ich freu mich so auf Saint am Sonntag. Und Donnerstag hoffentlich Eisenlager!
Der Tag heute war ebenfalls richtig angenehm, trotz Müdigkeit und leichtem Kater.
Ralf war gegen vier, als alle weg waren und ich eben mit runter bin, damit der Wau noch mal Beinchen heben kann, plötzlich im Bett verschwunden. Thomas (schlief ebenfalls dort), Lisa und ich saßen noch bis sechs Uhr beisammen.
Um 12 blinzelten wir dann wieder verschlafen durch den Tag und waren zu nix zu gebrauchen. Ich einfach nur müde und völlig erschossen, Lisa Halsschmerzen, Thomas Kater und Ralf gings auch nicht sooooo tolle. Also flätze man sich den ganzen Tag hin, bis ich dann um neun heute Abend doch mal wieder nach Hause fuhr...
Schön war's, einfach nur schön. Und auch wenn diese Worte es gar nicht genug beschreiben... - andere find ich nicht!
So, Ponies sind auch drüben. War nicht anstrengend heute, weil Fiona und ich ja mit dem Auto rüber gefahren sind, während Nadine und Bianca gelaufen sind mit den Zampels. Aber kalt war's, oh ja. Und nass. Ich bin jetzt schon eine Stunde oder so zu Hause, hab Tee getrunken, hab eine Wärmflasche und sitze auf meinem Bett - und meine Füße sind noch immer eiskalt.
Ein paar Minuten geb ich mir noch, dann fertig machen für Saint und Kurz-Gassi mit Wau, der nicht wirklich raus will, wenns draußen so knallt.
Hmm... ich dachte, es würde mir nichts ausmachen, mal fix den Stall zu wechseln, weil ich mich emotional nicht wirklich gebunden habe... aber irgendwie ist es doch recht schade.
Und erschreckend. Neue Leute!! Scheinen aber alle ok zu sein, schwierig ist es aber trotzdem immer. Froh bin ich über eine gewisse Portion Neugier auf alle(s) - spannend ists!
Aber wie ich heute feststellte, gibt es doch jemanden, den ich echt vermissen werde, das war mir vorher gar nicht so klar, stellte ich erst eben fest... und noch ein paar einzelne ein bisschen, aber das ist ok.
Aber da hab ich mich eben selber überrascht... mit dem Einen-Jemand-Vermissen. Das hat mich einfach hinterrücks überrannt, ich habs nicht kommen sehen.
Das ist neuer Denkstoff für mich: Warum genau diese Person? Warum hab ich das nicht vorher erkannt? Wonach richtet sich das Vermissen? Viel zu tun hatten wir ja nicht miteinander... Was macht es aus?
Hö? Irgendwie ist mein Kopfkalender während der verpennten Feiertage kaputt gegangen glaub ich. Will er mir doch erzählen, dass es diesmal zwei Sonntage gibt. Morgen und übermorgen. Aber Montag ist definitiv nicht Sonntag!! Und eine Acht-Tage-Woche gibt es auch nicht. Und überhaupt, Freitag ist heute ebenfalls nicht, wie sollte sonst morgen Sonntag sein, da fehlt doch der Samstag... heute ist doch Samstag, oder? Und einen Samstag gegen einen Sonntag austauschen geht auch nicht. Oder zwei Freitage... Du Lieber Himmel, ich bin verwirrt.
Aber wenn heute Samstag ist, dann hab ich vergessen Katzenfutter zu kaufen und muss hoffen, dass das was ich noch hier hab und die Eier für den Paule zum Futtern reichen.
Mensch, wie kann man nur so verpeilt sein??!
Ächz, ich bin platt.
Der Hausrat der Ponies (jaaahaaaaa, ich weiss, es sind keine Ponies...!)ist heute schon umgezogen zum neuen Stall und ich bin jetzt soooo müde- dabei haben die beiden Männer die schwerste Arbeit gehabt, nämlich die dicken, fetten, riesigen Schränke zu schleppen. Raus aus der Sattelkammer, rein in den Hänger, raus aus dem Hänger, ab durch die Stallgasse, rein in die winzige neue Sattelkammer. Millimeterarbeit, aber passte. Alles andere war dann eher Arbeit für uns Frauen... Kisten packen, Kisten wieder auspacken.
Morgen ziehen dann die Ponies selber um. Zu Fuß mit Bianca, Nadine und Fiona, während ich mit der Rosalinde die letzten Reste (Putzzeug und Halfter) zum Hof fahre.
Heute Abend spontaner Spieleabend bei Bianca, morgen spontan Saint - Mitfahrgelegenheit gefunden.
Soweit zufrieden mit der Welt... nur müüüüüde!
Und bevor ich hier weiter doofsinnig Zeit tot schlage, gehe ich eben jetzt noch mal Gassi mit Wau und verlege Kaninchen sauber machen auf heute Nacht - und hofe, dass ich morgen früh pünktlich und einigermaßen frisch aus dem Bett kommen, weil ich doch zum Stall muss. Die Pferdies ziehen doch dieses Wochenende zum anderen Stall und ich wollte helfen...
Wenn der Sandmann irgendwo gesehen wird - einmal zu mir bitte!!!
Liebe große Freundin!
Immer, wenn wir uns länger nicht gesehen haben und uns dann so wie gestern doch mal wieder verabreden, muss ich daran denken, wie damals alles begann und was alles geschah.
Als wir uns kennenlernten, war ich 13. Du warst gerade 33 geworden und die Freundin des Hofbesitzers, wo unser Pferd damals stand, und ich... ich war nur ich. Nicht klein, aber selber klein gemacht und sehr in mich gekehrt und so unglücklich, weil ich meine Freunde vom alten Stall vermisste. Ich kannte dich vom Sehen und aus dem Reitunterricht, den du manchmal übernahmst.
An diesem einen Abend warst du mit Maruschka auf dem Springplatz. Ich saß in der Dämmerung auf dem Wall und sah dir beim Reiten zu. Es war kurz vor den Osterferien.
Plötzlich hieltest du vor mir an.
"Bist du in den Osterferien zu Hause oder fährst du weg?"
Ich war überrascht, dass du mich das fragtest. Damit hatte ich nicht gerechnet, du warst doch die Freundin des Hofbesitzers!!! Aber ich sollte noch mehr überrascht werden.
Als ich nämlich sagte, ich würde nicht wegfahren, fragtest du mich, ob ich mich in der Woche, die du nicht da bist, um Maruschka kümmern möchte - putzen, reiten, alles.
Ich war platt, aber ich hab mich so gefreut darüber. Klar wollte ich. Und wie.
Also: Proberitt auf Maruschki.
Du warntest mich vor. "Wenn du galoppierst, bleib auf dem Zirkel, sonst kann man sie schwar halten, das ist eine kleine Rennmaus..."
Ha, ich habs noch nicht mal geschafft, sie auf dem Zirkel zu halten an diesem Tag und natürlich zischten wir kreuz und quer über den Platz, wie eine Rakete. War aber nicht schlimm, du warst kein bisschen böse.
In den nächsten Tagen gabst du mir ein bisschen Unterricht auf der Süßen und dann warst du eine Woche weg.
Als du wiederkamst, war ich ein bisschen traurig. Ich kam mit Maruschka mittlerweile super zurecht und fand es schade, dass die Woche schon um war. Du Liebe aber hast mir angeboten, ich könnte sie doch auch weiter ein paar mal ie Woche reiten, du hast eh wenig Zeit und schaffst es meist nur am Wochenende mal drauf zu sitzen... Oh, was war ich glücklich!
So fing alles an.
Ein Jahr ritt ich Maruschka noch, dann hab ich es nicht mehr geschafft, weil wir mittlerweile an einem anderen Stall standen, wo ich neben meinem noch 2 andere Pferde hatte, um die ich mich regelmäßig kümmern musste.
"Behalt mal noch den Schrankschlüssel" hast du gesagt. "Wer weiß, ob du den nicht noch mal brauchst".
Ein Jahr später (wieder ein anderer Stall) sagtest du, du würdest Maruschki verkaufen, wegen zu wenig Zeit. Mir würdest du sie schenken, sagtest du, mit allem Zubehör. Meine Eltern waren dagegen.
Sporadisch hatten wir hin und wieder Kontakt. Mal gar nicht, mal etwas mehr, meistens aber doch dann gar nicht.
Im Sommer traf ich dich auf einem Turnier, nachdem wir ewig nichts voneinander hörten. Es war eine psychisch sehr kaputte Phase damals. Ich trug ein T-Shirt. "Hast du dich da verletzt?" Ich ging nicht sehr drauf ein, entschuldigte mich per SMS ein paar Tage später. Du hast dir das alles schon gedacht, sagtest du nur. Und "es ist ok".
Länger wieder kein Kontakt, erst 2003 wieder. Deine Nummer gab mir deine Schwester, als ich im Laden anrief und nach dir fragte. Ich kann euch beide am Telefon heute noch immer nicht auseinanderhalten.
Es folgte eine schöne intensive Zeit. Ich war oft mit dir am Stall oder bei dir zu Hause.
Ich weiß noch, wo ich mir in Münster die Uni ansah, mit Dominik und Janine und Frau A.-S., da kam eine SMS von dir, dein Vater sei gestorben... Es war ein Geben und Nehmen, von Anfang an. Du warst nicht die Große und ich die Kleine... wir waren beide gleich. Geschenk für deine Schwester im Centro kaufen - ich weiß noch, in dem einen Laden war das billigste, was ich sah, ein Schal... und der kostete 65 Euro... Es war schön - Bis deine Lernzeit anfing.
Du wolltest keinen Kontakt mehr, wegen wieder zu wenig Zeit und ich geriet richtig in Panik. Ich verstand nicht. Ich war traurig, ich war sauer und ich war enttäuscht.
"War das alles eine Ausnahme?" fragte ich?
-"Ja, weil du so ein liebes Schätzchen bist!"
Damit konnte ich nichts anfangen.
Ich hab nicht verstanden, dass diese Situation nur so lange dauert, wie du lernen musst für deine Prüfung. Hätte ich das gewusst, aber ich wusste es nicht.
Nach einem erneuten Gespräch mit dir hatte ich es dann endlich begriffen. Keinen Kontakt jetzt, aber nicht für immer. Ach soooooo....
Nachdem ich das einmal kapiert hatte, war es kein Problem mehr. Ich vertraute dir und damit hatte sich das.
Als wir wieder Kontakt hatten, hattest du mittlerweile ein neues Pferd- Aquarius.
Geplant war der Kauf nicht, er war ein Notfall.
Du suchtest jemanden, der ihn für dich reitet, wenn du keine Zeit hast, wolltest aber nicht irgendwen, du wolltest mich.
"Siehst du, war richtig, dass du die Schlüssel noch behalten hast!"
So ritt ich das Schätzchen 2-3 mal die Woche. Das fiel in die Zeit, wo ich eine krasse Essstörung hatte. Wie ich das neben meinem Praktikum mit knapp 50 Kilo bei meiner Größe noch schaffte, ist mir noch immer ein Rätsel.
Im Februar 2005 lag ich wegen einer OP im Krankenhaus. An dem Tag, wo ich entlassen wurde, hattest du in der selben Stadt ein Seminar, also fuhr ich mit meiner Reisetasche dorthin und du brachtest mich nach Hause.
Als du mich -mittlerweile nur noch 47 Kilo- sahst, erschrackst du sehr. Du wolltest nicht mehr, dass ich Aquarius reite. Erst sollte ich wieder zunehmen. "Du kannst ja kaum noch den Sattel schleppen!" sagtest du und nahmst mir meine noch viel schwere Reisetasche ab. Es folgte der erste Klinikaufenthalt. Nach der Entlassunf wog ich 54 Kilo und hatte deinen Segen, um weiter zu reiten.
Ein paar Monate später rettetest du mich davor eine Scheinehe einzu- und damit einen großen Fehler zu begehen.
Als ich dir unter Tränen von der Geschichte erzählte, hast du mit geheult, weil ich das partout nicht rückgängig machen wollte. "Ich hab es denen doch versprochen..."
Lange lange haben wir geredet, ich bekam am Ende Wein und Klosterfrau Melissengeist und konnte endlich den Hörer in die Hand nehmen und per Telefon alles abblasen. Das zog den Verlust zweier Freundschaften mit sich und ich weinte bitterlich.
Du warst da! Du nahmst mich in den Arm und wiegtest mich wie ein Kind. Als ich wieder einigermaßen beieinander war, gingen wir mit deinem Hund in den Wald und fuhren danach zum Stall.
"In dem Zustand lass ich dich nicht alleine" sagtest du, und so schlief ich die Nacht auch bei dir. Am nächsten Tag brachtest du mich zur Grundschule, wo ich Praktikum machte. Mein Handy hast du zwei Tage lang behalten "damit die dich gar nicht erst erreichen können!".
Als du letztes Jahr im Oktober schriebst, du würdest aufgrund Lernerei wieder abtauchen und dich erst im Mai wieder melden, war das gar kein Problem mehr. Ich wusste, woran ich bin und ich wusste, wenn du das sagst, kann ich dir vertrauen. Ich wartete sogar noch bis Juni und auch das war ok. Klar sagte ich zwischendurch, wenn Bianca und ich mal fast bei euch am Hof vorbei ritten (Aquarius ist ja seitdem in Berlin bei deiner Freundin, darum reite ich ja jetzt Biancas Tinker) "Haaach, wann ist endlich Mai...", aber naja, ich konnte warten.
Grins, und ich erinner mich noch an das Lernen für meine doofe Bioklausur mit den Synapsen und allem und an dein Punktesuchen an meinen Fingern und Füßen für deine Prüfungen.
Große Freundin, ich hab dich lieb!
Irgendwann hast du mal gesagt, bei einer richtigen Freundschaft spielt es keine Rolle, ob man sich mal lange nicht sieht. Man hat immer einen Draht zueinander und der geht auch nicht kaputt.
Wir haben so einen Draht! Trotz 19 Jahre Altersunterschied! Vor kurzem erst schriebst du mir "Gleichberechtigt warst du übrigens schon immer".
Ich drück dich! Schon 10 Jahre lang!
Jenny - könnte noch sooooo viel mehr schreiben, aber Oberhausen ruft...
Ich muss jetzt schnell Gassi und nach Igelchen sehen.
Aber ich wollte mal eben schnell vorher festhalten, dass ich voller Zufriedenheit bin.
Noch einmal frag ich mich selber: Was suche ich anderswo? Ich hab hier doch alles was ich brauche!
Das vergess ich wohl nur allzu gerne und allzu leicht.
Eben wurde ich wieder daran erinnert!
Festhalten sollt ich das. Mir eintätowieren. An die Wand malen. Nur nicht mehr vergessen!
Nur weil ich jemanden nicht sehe, heißt es nicht, dass er nicht da ist. Oft genug hat sich das in dieser Freundschaft bereits gezeigt. Ich sollte meiner großen Freundin noch mehr vertrauen :-)
Schlafen, schlafen, schlafen!!! Tag und Nacht! Was anderes tu ich zur Zeit nicht wirklich, abgesehen von den paar wachen Stunden, die dazwischen sind.
Gestern hab ich es doch tatsächlich geschafft, 20 Minuten mit meinem Wau selber zu gehen und nicht jemand anderen zu schicken und den Käfig von meinem Paulekind sauber zu machen. Das reichte dann auch.
Völlig platt fiel ich wieder ins Bett zurück, konnte aber nicht wieder einschlafen, weil meine Kopfschmerzen mich fast um den Verstand brachten.
Kreislauf lässt zu wünschen übrig, Blutdruckmessgerät zeigt katastrophale Werte, bei denen ich im Krankenhaus, wo ich gearbeitet hab, jedesmal bei den Examinierten Alarm schlug, wenn ich solche Werte gemessen hatte bei einem Patienten. (<- gibt der Satz einigermaßen Sinn??!)
Obwohl, das ist heute zumindest etwas besser. Ich bin auch schon ganze 2 Stunden wach, obwohl ich schon wieder im Bett sitze und schlafen will. Geht aber nicht, gleich muss ich zu meiner Kerstin (klasse, Autofahren....) und die K.O.-Tropfen (pflanzlich) für meinen Wau abholen, die er Silvester bekommt.
Lustig ist, ich träume völlig wirr. Wieder mal mit Pferden und Ponies ohne Ende.
Da bin ich doch irgendwann (gestern? Kein Zeitgefühl.) auf meinem Pferd geritten, das doch schon im Februar acht Jahre tot ist. War das toll!! Auf dem Riesen (1,75 m) ohne Sattel und mit Einohrtrense. Der war ganz schön temperamentvoll. Ich wollte über die Hauptstraße drüber mit ihm, aber es kamen immer wieder Autos und wir mussten warten. Das passte ihm gar nicht und er zappelte vor und zurück und vor und zurück. Es war total matschig und er sackte immer wieder ein und fiel einmal sogar fast in eine Baustellengrube. Das war mir nicht geheuer und so ritt ich ein Stück weiter an der Straße entlang um sie an anderer Stelle zu überqueren. Dort standen wir nun wieder und warteten. Plötzlich schoß mein Pferd wie eine Rakete auf die Straße zu. Ich sah aus dem Augenwinkel, dass dort ein Auto nahte und konnte ihn gerade eben noch halten. Gott sei Dank, denn das Auto war ein Polizeiauto. Glück gehabt!
Aber juhujuhu, Goldi war da, ich bin Goldi geritten. Oh wie toll!
Früher war er ununterbrochen in meinen Gedanken. Tagsüber und nachts in meinen Träumen. Ich konnte es nicht fassen, dass wir ihn umbringen ließen. Ich wusste zwar, dass es für ihn das Beste war, aber ich konnte die Atmosphäre dort auf dem Schlachthof nicht abschütteln. Es war schrecklich, morgens in der Dämmerung und eine Stunde warten und Peng und tot und die abgesägten Vorderbeine und der Mann in dem weißen Kittel, der überall blutig war, und die Blutspritzer auf Goldis Halfter, das sie uns mit nach Hause gaben...
Danach in die Schule, wo man mich nach 2 Stunden Biounterricht wieder nach Hause geschickt hat. Die Tränen hier auf meinem Bett, ich konnte es nicht begreifen. Nachmittags zum Stall, wollte die Box leermachen, aber das hatten Monika und Tanja schon für mich gemacht. So betrat ich den Stall nicht und tat das auch die nächsten drei Monate nicht, obwohl meine Ma den kleinen Wallach vom Bauern gekauft hat, den ich so gern haben wollte. Ich konnte nicht hin. Nach drei Monaten kam ich nicht mehr drumherum. Ich wurde gezwungen. Gott sei Dank. Von da an war das Eis gebrochen, ich liebte dieses neue Pferd abgöttisch, wenn auch anders. Er war noch so jung, keine 3 Jahre alt... aber so ein süßes Schätzchen.
Von dem Moment an ließen die schmerzhaften Gedanken an Goldi immer mehr nach.
Das Leben geht immer irgendwie weiter, so ist das.
Um den absolut tollen Film "Grüne Tomaten" zu zitieren: "Gott schließt nie eine Tür, ohne eine andere zu öffnen."
Punkt!
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Zuletzt aktualisiert: 18. Mai, 23:26
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